Flugplatz Bitburg - Herzlich Willkommen

Geschichte Flugplatz Bitburg

Von der Air-Base zum modernen Zentrum für Dienstleistungen, Gewerbe und Freizeit
Entstehung, Entwicklung, Schließung, Konversion Der Flugplatz Bitburg hat eine bewegte Vergangenheit. Über vier Jahrzehnte prägte das Geschehen auf der Base die gesamte Region. Die folgenden Seiten geben einen facettenreiche Einblick über Freud und Leid deutsch-amerikanischer Geschichte in Bitburg.
Der Zweckverband Flugplatz Bitburg hat 1998 ein sehr interessantes Buch „Flugplatz Bitburg/Air Base Bitburg - Entstehung, Entwicklung, Schließung, Konversion“ herausgegeben. Darin findet man viele informativ und redaktionell hervorragend recherchierte Berichte über die Base und seine Umgebung.
1950
US Air-Base (1945 bis 1994)
 
Der Flugplatz Bitburg hat eine bewegte Vergangenheit. Über vier Jahrzehnte prägte das Geschehen auf der Air-Base die gesamte Region. Im Folgenden finden sie einen facettenreichen Einblick über Freud und Leid deutsch amerikanischer Geschichte in Bitburg.
1952
1950 - Aufregung im Bitburger Land
 
Im Spätsommer 1950 rückten die ersten Landvermesser an. Wenig später beschlagnahmte die französische Besatzungsverwaltung die für den Flugplatzbau benötigten Flächen, was unter der Bevölkerung zu großer Unruhe führte. Rund 100 ha Wald und 300 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.
Wie die Menschen in der unmittelbaren Umgebung die ersten Überlegungen zum Bau des Bitburger Flugplatzes erlebten, hat uns der Eifeldichter Bernhard Lemling sehr anschaulich beschrieben: „... Der Bauer hing mit Leib und Seele an der Scholle, denn sie war vom Ahn und Urahn übernommen. Da kamen eines Tages Männer mit rotweißen Messstäben, steckten sie in seine Erde, richteten aus und schrieben in ihre Bücher. Der Landsmann sah es mit Staunen und Argwohn. Er ließ sein Gespann ruhen und frug. Die Antwort war ein Achselzucken. Da tauchten Vermutungen auf. Es gab Gemurmel, das von Dorf zu Dorf lief. Endlich kam die Gewissheit - ein Flugplatz. Donner und Doria! Da erhoben sich die Proteste. Resolutionen wurden gefasst und Schreiben liefen hin und her. Das alles war ein nutzloses Unterfangen“.
1952a
1951-1952 Bau des neuen Flugplatzes
 
Riesige Baumaschinen werden über eine eigens dafür gebaute Feldbahn herangeschafft. Mehr als zwei Jahre rattern in Tag- und Nachtschichten die schweren Baumaschinen, bis der Platz und das Umfeld hergerichtet sind.
Im Februar 1952 übernehmen die Amerikaner die Leitung der Bauarbeiten. Der Flugplatz soll Heimatflughafen eines amerikanischen Düsenjägergeschwaders werden.
Ende des Jahres 1952 wird das 36. Jagdgeschwader der US Air Force von Fürstenfeldbruck bei München nach Bitburg verlegt. Die Einheit ist mit den modernen Maschinen des Typs F-84 Thunderjet ausgerüstet.
1953
1952 Eröffnung der US Air Base Bitburg
 
Im Laufe des Jahres 1952 richten Baufirmen in unmittelbarer Nähe der Stadt Bitburg eine weitere Großbaustelle ein: Die „Bitburg Housing“ wird gebaut. In rasantem Baufortschritt wachsen bis Mitte 1953 fünfzig Wohnblocks mit zunächst 775 und später rund 1200 Wohnungen aus dem Boden. Die offizielle und feierliche Übernahme des gesamten Flugplatzgeländes in Bitburg-Mötsch findet am 08. Mai 1953 statt, dem 8. Jahrestag des Kriegsendes. Der Flugplatz erhält die Bezeichnung „Bitburg Air Base“. Die Bitburger Staffeln werden mit F-86 „Sabre-Jets“ ausgerüstet.
Die Eifelstadt erhält mit dem Zuzug der Amerikaner endgültig ein internationales Flair.  Mit Franzosen, Luxemburgern (bis 1955 als Besatzung in Bitburg), Amerikanern und nicht zuletzt den einheimischen und zugezogenen Deutschen ist hier eine bunte Mischung höchst unterschiedlicher Kulturen an einem Ort vereint.
Ab Ende 1954 kam für knapp ein Jahr eine weitere F-86F-Staffel des 388th Fighter-Bomber Wing hinzu, dessen vorgesehene Einsatzbasis noch nicht fertiggestellt war.
1955
1955 Freundschaften entstehen
 
Es entstehen erste Freundschaften zwischen Besatzern und Besetzten. Auf Initiative von Offiziersfrauen des Flugplatzes wird am 8. Mai 1955 der Deutsch Amerikanische Frauenclub - The Eifel German American Club - gegründet. Neben kulturellen Aktivitäten widmen sich die Frauen insbesondere Wohlfahrtsaufgaben.
1956
1956 Erste Überschalljäger
 
Ab 1956 wird die F-100 Super-Sabre auf dem Flugplatz in Bitburg stationiert. Damit wird auf dem Luftwaffenstützpunkt Bitburg erstmals eine in Europa stationierte Einheit mit Überschalljägern ausgerüstet. 
Nach einer Verlängerung und einem Ausbau der Rollbahnen werden auf dem Flugplatz ab 1961 Flugzeuge des Typs F-105 Thunderchief und ab 1966 die legendäre F4 Phantom II stationiert.
Darüber hinaus war im Zeitraum 1956 bis 1961 in Bitburg die damals sehr bekannte Kunstflugstaffel "Skyblazers" mit F-100 C "Super Sabre" etabliert.
1968
1968-1969 Der Aufbau der Shelter
 
Durch die Erfahrungen aus dem Vietnamkrieg entschied man sich für die in Bitburg stationierten Flugzeuge massive Bunker, die so genannten Shelter zu bauen. so entstehen in dieser Zeit insgesamt 78 Shelter aus Beton und Stahl.
Gleichzeitig werden weitere neue Flugzeuge, die F-102 die F-4E und der EB-66 Destroyer, in Bitburg stationiert.
1970
1970 Veranstaltungen im NCO-Club
 
Im NCO-Club, dem Unteroffiziersclub treten immer wieder bekannte amerikanische oder deutsche Stars auf. Das Foto zeigt die damals sehr bekannte Schauspielerin Jane Mansfield, bei ihrem Auftritt 1970 auf der Bitburger Air Base.
Neben dem NCO-Club gibt es eine Vielzahl weiterer Organisationen, die sich um das gesellschaftliche Leben der dort stationierten amerikanischen soldaten kümmern und vor allem auch die deutsch amerikanische Freundschaft festigen.
1973
1973 A Wing and a Prayer
 
Unter diesem Motto ging das nebenstehende Foto durch die Weltpresse. Es zeigt eine Nonne des Trierer Böhmerklosters, die während des Flugplatzbesuches in das Cockpit eines Phantom-Jagdflugzeugs steigt und der es offensichtlich auf diesem Sitz gut gefällt.
1973 ist aber auch das Jahr, in dem die US Luftwaffe aufgrund des tiefen US-Dollars drastische Sparprogramme einführt. Große Hilfswellen der deutschen Bevölkerung unterstützen die jungen amerikanischen Familien dabei, den Lebensunterhalt zu bestreiten.
1977
1977 Die F-15 kommt nach Bitburg
 
Für die modernen Jets, die 1977 nach Bitburg kommen, und fortan den Luftraum über Europa überwachen sollen, müssen an allen Sheltern die Tore neu installiert und die Ausblas-Öffnungen erhöht werden. Diese Version wurde ab 1980 durch die modernere Ausführung F-15 C/D ersetzt und bis zur Auflösung im Jahr 1994 eingesetzt.
1979
1979 US Spitzensportler aus Bitburg
 
Dank des Einsatzes amerikanischer Sportler schließt die Boxstaffel des Bc Bitburg in den siebziger Jahren zur nationalen Spitze auf. Einer der bejubelten Boxer ist der Publikumsliebling, Olympiateilnehmer und mehrfacher Europameiser Mike Taylor.
Über die Jahre hinweg ist der Anteil von Amerikanern in den deutschen Vereinen beeindruckend. Insbesondere die Sportvereine profitieren von den zumeist athletisch ausgebildeten Soldaten.
1982
1982 Von der Air Base bis ins Weltall
 
Von 1982 bis 1984 flog Charlie Precourt als "Bitburger" Pilot die F-15 über die Eifel. Er wird später NASA Astronaut und gehört einige Male zu den Besuchern der russischen Raumstation MIR.
Auf dem Bitburger Flugplatz waren über die Jahre viele weitere berühmte Persönlichkeiten stationiert. Unter anderen Robert M. White, Testpilot und einer der ersten US-Astronauten oder die Flug-Weltrekordler J.B. Jordan, P.O. Balady, J. Tomes um nur einige zu nennen.
1983
1983 Protestaktionen gegen Atomwaffen
 
Im Rahmen der Protestaktionen gegen den NATO Doppelbeschluss und die Atomrüstung in Ost und West wird am 2. und 3. September 1983 eine Blockade am  Bitburger Flugplatz durchgeführt.
Als prominente Persönlichkeiten nehmen an der Aktion Petra Kelly und der General a.D. Bastian teil. Nur durch ein massives Polizeiaufgebot und den Einsatz von Wasserwerfern können die Blockaden aufgelöst werden.
1985
1985 Im Licht der Weltöffentlichkeit
 
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl besuchen am 5. April 1985 die Air Base Bitburg.
1988
1988 Ein Amerikaner wird Prinz Karneval
 
Major Daryl Holst wird in Bollendorf zum Karnevalsprinzen der KG Uhu gewählt.  Wie hier so sind auch bei vielen anderen Veranstaltungen die amerikanischen Freunde kaum noch wegzudenken. Ob Grenzland-Treffen oder Bierzeltfeste - die Amerikaner sind stets willkommene Gäste.
1989
1989 Patriot Einheiten kommen nach Bitburg
 
Wohn- und Werkstattbereiche für die neuen Patriot Einheiten werden 1989 in der Nähe der B 51, im äußersten Westen des Flugplatzgeländes gebaut. Es handelt sich um eine Flugabwehr-Einheit, die die modernen Patriot-Raketen bedient.
Im gleichen Jahr bewirbt sich die Air Base Bitburg um den begehrten "Install Excellence Award" und wird im Pentagon als Bester Flugplatz der US-Luftwaffe ausgezeichnet.
1994
1994 Ende einer Ära
 
Am 30. September 1994 endet die 42-jährige Geschichte der Air Base Bitburg. Die US-Streitkräfte geben das Areal an die Bundesrepublik Deutschland zurück. Das Tiger-Maskottchen der 53. Jagdstaffel wird demontiert.
Die Gebäude werden geräumt, die Mehrzahl der Soldaten wird an andere Standorte abkommandiert. 2.200 Tonnen Munition werden abtransportiert.
Der Weg zur zivilen Nutzung des Geländes ist geebnet. Kurzzeitig wurde der Flugplatz 1997 während der Reparatur der Landebahn der Spangdahlem Air Base noch ein letztes Mal von der 52nd Fighter Wing genutzt.